Asmodean Patriarch
Anmeldungsdatum: 18.08.2003 Beiträge: 2453
|
Verfasst am: Di Feb 03, 2004 9:31 pm Titel: Blendwerk (Kopfgeld der Illuminaten auf Inja 10. Alpha) |
|
|
Die Taverne "Zur goldenen Tröte war wie immer gut besucht, als Asmodean und zwei weitere seine Ordensbrüder durch die Tür traten. Mordred und Beranor waren alte Veteranen der Gilde und sie hatten sich Asmodean angeschlossen, um in Erfahrung zu bringen, was es neues in den Eisigen Winden gab.
Als sich die Tür schloss und die drei Ordensbrüder ihre Mäntel ablegten und das Haifischwappen auf ihren Waffenröcken offenbarten, trat Stille, ein und eine Spannung war im Raum zu spüren, so dicht, dass man sie beinahe mit einem Schwert hätte schneiden können.
Asmodean ließ seinen Blick doch den Raum schweifen, doch abgesehen von der Tatsache, dass die meisten Anwesenden scheinbar in die Lektüre eines Flugblattes vertieft waren, konnte es nichts ungewöhnliches feststellen. Also winkte er Mordred und Beranor, ihm zu folegn und gemeinsam schritten sie durch die Taverne zu ihrem Stammtisch in der Ecke.
Als sie dort ankamen, sahen sie sofort, dass auch auf diesem Tisch ein Pergament lag, und bei genauem Hinsehen erkannten sie das Wappen der Illuminaten darauf. Während Mordred zum Tresen ging, um Getränke zu ordern und sich Beranor setzte, griff Asmodean nach dem Schriftstück und begann zu lesen
Asmodeans Augen begannen vor Zorn zu glühen. Welch eine Unverfrohrenheit, diese Behauptungen zu Papier zu bringen! Als er Beranors fragenden Blick wahrnahm, reichte er ihm wortlos das Blatt Papier und setzte sich, um sich zu beruhigen und nachzudenken.
Beranor las das Schriftstück und seine Augen weiteten sich ungläubig. Mordred, der in diesem Augenblick an den Tisch zurückkehrte, sah es, entriss Beranor das Flugblatt und las laut vor:
Zitat: |
Seit heute erheben die BloodSharks Kopfgelder auf jede zerstörte Illuminatenstadt und jede getötete Illuminateneinheit (ein Hinweis an die Kopfgeld-Häscher dort draußen: tötet die Einheiten, das bringt mehr Geld ) - die alte Feindschaft wurde von ihnen also scheinbar doch nicht abgelegt, wie sie an vielen Stellen vorgeben. Wird ein neuer Krieg folgen? Die Geschichte der Eisigen Winde wird es zeigen... |
Mordreds Gesicht färbte sich rot. Er sprach einen Zauber und das Papier in seiner Hand verbrannte zu schwarzer Asche. Zeitgleich fingen auch alle anderen Exemplare des lügnerischen Flugblattes im Raum Feuer, doch Mordred hatte seinen Zorn soweit unter Kontrolle, dass das Feuer keinem der Answesenden schadete und auch nicht auf das Mobiliar überging.
"Dafür sollen diese verdammten Blender büssen", sagte Mordred mit kalter Stimme.
Beranor schüttelte den Kopf: "Nein, das Gesetz Gottes ist eindeutig. Die Sünden der Völker vergehen in den Flammen des Resets. Daran müssen wir uns halten."
"Aber diese verdammten Blender nutzen jede Gelegenheit, um uns in Misskredit zu bringen", warf Mordred ein.
Asmodean erhob sich und sagte nur ein Wort: "Schweigt!"
Seine Stimme war kalt und bar jedweden Gefühls, hatte er doch soeben in einem dunklen Winkel des Raums einen Mann erspäht, der die Farben der Illuminaten trug. Er kannte ihn nicht, es war keiner ihrer grossen Herrscher und Feldherren, sondern ein einfacher Soldat. Doch das hämische Grinsen auf seinem Gesicht zeigte den Bloodsharks deutlich, dass er als Auge und Ohr Seraphs hier war, um die Reaktionen auf die Verlautbahrung der Illuminaten zu beobachten.
Asmodean erhob sich und begab sich zu dem Podest in der Wand des Raumes, auf dem normalerweise Akrobaten, Gaukler und Barden ihre Künste preisgaben. Dort blieb es stehen und wandte sich an die versammelten Gäste, die Repräsentanten den anderen Gilden und freien Reiche.
"Meine geschätzten Anwesenden", begann er, die Gäste um Ruhe bittend.
"Illuminati", fuhr er fort, dem Spion Seraphs zunickend, was von den Anwesenden mit Gelächter beantwortet wurde, hatten sie die Spitze doch bemerkt.
"Viele von Euch haben die Botschaft der Illuminati gelesen, welche sie in ihrer öffentlichen Niederlassung im Netz der Intrigen hinterlassen haben und die nun auch ihren Weg in dieses Gasthaus gefunden haben. Sie werfen dem Orden vor, Kopfgelder ausgesetzt zu haben. Das ist richtig!"
Gemurmel erhob sich, Verwirrung zeigte sich auf den Gesichtern der Anwesenden.
"Richtig ist, dass wir ein SYMBOLISCHES Kopfgeld auf Illuminatitruppen und Illuminatistädte ausgesetzt haben. Doch was diese `Erleuchteten´ wohl bei all dem Licht in ihren Kopfen übersehen haben, ist die Tatsache, dass das Kopfgled nur eine Reaktion des Ordens auf eine ihrer Handlungen war!"
Gepannt warteten die Anwesenden, dass Asmodean fortfuhr, doch er überlies nun Beranor das Wort, welcher sich gemeinsam mit Mordred mittlerweile ebenfalls auf das Podium begeben hatte.
"Eine unserer Wanderprediger rastete kürzlich in einer Stadt der Illuminati", sprach Beranor. "Als er am örtlichen Gerichtshaus vorbeikam, viel ihm eine Proklamation in die Augen. Sie erklärten den Ordensbruder inja zum Feind, weil er angeblich die Angriffe auf zwei Städte der Illuminati unterstütz habe."
Fragende Gesichter folgten auf diese Ankündigung Beranors, denn noch gab es keine wirklich bedrohlichen Armeen in den Eisigen Winden.
"Ihr könnt euch die Überraschung unseres Wanderpredigers vorstellen", fuhr Beranor fort, "als er dies las. Inja ist weit davon entfernt, eine Stadt angreifen zu können, wie die meisten hier. Darum nahm er sofort Kontakt mit der Ordensfestung auf."
"Als wir die Nachricht erhielten, wunderte sich der Rat der der Bloodsharks zunächst über diese Behauptung", nahm Mordred die Erzählung auf. "Doch dann kamen plötzlich Erinnerungen zu uns zurück, Bruchstücke und Blitze nur vor unserem Geistigen Auge. Doch wir wussten nun, dass die Verbrechen, deren inja durch die Illuminati angeklagt wird, Teil des Krieges in der alten Welt waren."
"Seither", nun hatte Asmodean das Wort wieder ergiffen, "werden wir immer wieder von alten Erinnerungen heimgesucht, welche eigentlich mit dem Reset hätten verblassen sollen. Der Reset war stets eine Strafe und eine Erlösung zugleich. Alte Bündnisse zerfielen, alter Streit wurde begraben. Doch solange die Illuminati einen Konfikt der alten Zeit wachhalten und inja für längst vergangene Taten zu strafen gedenken, fällt uns das Vergessen schwer."
Asmodeans Augen hatten den zornigen Glanz verloren und nur ein mattes trauriges Leuchten war geblieben.
"Der Orden hat kein Interesse an einem Fortführen des Krieges aus alten Gründen. Wir wollen die alten Erinnerungen begraben, wie es für alle Gilden seit jeher Tradition in den Wogen des Schicksals war. Unser symbolisches Kopfgeld auf die Illuminati hat seinen Grund nicht in alten Geschichten, sondern gründet sich auf die Tatsache, dass die Illuminati einen Ordensbruder bedrohen. Solange die Illuminati Inja nicht offiziell von ihrer Feindesliste nehmen, bleibt unser Steckbrief hängen. Doch sollte allen Anwesenden klar sein, dass bei der Summe von ein bis zwei Goldstücken kein halbwegs intelligenter Herrscher einen Krieg mit den Erleuchteten riskiert."
Nun wandte sich Asmodean wieder direkt an Seraphs Lakaien.
"Den Illuminati bieten wir nun ein letztes Mal die Hand in Freundschaft. Eine neue Welt sollte stets ein Neubeginn sein. Stellt die Verfolgung Injas ein, lasst ab von eurem Blendwerk, unterlasst weitere Provokationen des Ordens und begrabt die alten Erinnerungen, damit wir es auch tun können."
Damit beendete Asmodean seine Ansprache und verlies mit Mordred und Beranor die Taverne. Hier würde es heute keine weitere Unterhaltung und keine Neuigkeiten für sie geben... _________________ Asmodean |
|