Asmodean Patriarch
Anmeldungsdatum: 18.08.2003 Beiträge: 2453
|
Verfasst am: So Jan 25, 2004 10:05 pm Titel: Die Ankunft (zum Start der zehnten Alpha) |
|
|
Eine Hochebene in einer einsamen Welt...
Eisige Winde wehen über eine karge Landschaft, heulen über die Hänge des Berges und durch die tiefen Schluchten. Ansonsten ist es still, einsam und still.
Plötzlich verdunkelt sich der Himmel, die Wolken bewegen sich kreisförmig über der Ebene und rote, grüne und blaue Blitze zucken über das Firmament. Die Luft knistert vor arkaner Gewalten, der Wind nimmt noch an Heftigkeit zu, das Heulen wird lauter, ohrenbetäubend. Ein Knall erschüttert das Land, lässt von den fernen Bergen Schneelawinen ins Tal herabstürzen.
Dann senkt sich Stille über die Hochebene in der einsamen Welt. Doch sie ist nicht länger einsam. Ein Tor aus magischer Energie hat sich geöffnet, und aus ihm ergießt sich eine gewaltige Schar von Menschen, Elfen, Zwergen und Orks. In Gruppen sammeln sie sich, eine jede unter einem anderen Banner, doch alle haben eines gemeinsam: einen blutroten Hai auf einem goldenen Wimpel an der Spitze einer jeden Fahnenstange.
Dann ritten die Paladine des Ordens selbst aus dem Portal, einige sahen aus wie immer, andere hatten während der Reise ein Transformation durchgemacht. Die Seelen waren dieselben, die Körper verwandelt. Als letztes Ritt Asmodean selbst aus dem Portal, in seinem schwarzen Mantel, das Schwert auf dem Rücken. Auch er hatte sich gewandelt, doch nicht nur im Körper, auch in der Seele...
Der Wunsch zu herrschen war nicht länger in seinem Blut verankert. Er würde den Orden führen, ihm seine Weisheit und seine Stärke geben, doch ein Reich würde er nicht errichten. Er war einfach zu müde. Müde der falschen Vorwürfe, müde der moralischen Schwächen der Männer und Frauen, die neben den Bloodsharks diese Welt erreicht hatten. Das Gründen von Reichen, das Herrschen und das Führen von Kriegen, das war etwas für die Jugend, aber nicht für ihn. Nicht mehr...
Er wandte sich ab von diesen trüben Gedanken und betrachtete die neue Welt, in der seine Brüder und Schwestern leben und dienen würden. Gott dienen, nicht ihm. Er spürte die Magie, wie sie Löcher in das Gefüge der Welten riss und sich weitere Tore öffneten, um seine restlichen Brüder einzulassen in die neue Heimat. Und auch andere magische Gewalten spürte er...
Seine Brüder und Schwestern traten zu ihm, als er dort in die Leere starrte. Ein Zwerg schaute zu ihm herauf. Einstmals war er ein Elf gewesen, doch der Reset hatte nicht nur eine neue Welt geschaffen. Nur wenig war noch so wie einst.
„Was spürst du, Bruder“, fragte der Zwerg.
„Der Räuberwald, dort in der Ferne“, antwortete Asmodean und zeigte vage in eine Richtung. „Die Hallen der Bruderschaft“, fuhr er fort, in andere Richtungen weisend,„die Kammern der Illuminaten, die Eisenberge der Zwerge, die Flamme der Guardians of the Flame, das Heiligtum der Mystique Guardians. Vielleicht den Turm der Händler, die Dunkelheit SHADOWS...ich bin nicht sicher, die Eindrücke vermischen sich...“
„Sind sie Freunde oder Feinde“, wollte ein Elf wissen.
„Ich weiß es nicht“, antwortete Asmodean zögernd, „die Erinnerungen an die alte Welt verblassen bereits. Und bei den anderen Überlebenden wird das nicht anders sein. Neue Freundschaften müssen geschlossen werden, denn neue Feindschaften werden nicht lange auf sich warten lassen.“
Die Brüder und Schwestern um Asmodean nickten traurig. Es würde wieder eine Zeit des Leids kommen, denn in den Wogen des Schicksals wurden die Völker durch Tod und Schmerz geformt...
Die Paladine des Ordens begaben sich zu ihren Völkern und zogen davon, in verschiedene Richtungen, um eine neue Heimat für ihre Völker zu errichten und ein Bollwerk gegen den Sturm, der sicher kommen würde. Zurück blieb Asmodean, allein in den Eisigen Winden... _________________ Asmodean
Zuletzt bearbeitet von Asmodean am So Feb 08, 2004 2:23 am, insgesamt einmal bearbeitet |
|